Selbstdarstellung

Wir, die Initiative Arbeitskampf beobachten zunehmend, dass die Arbeitenden heute in mehrfacher Hinsicht (rechtlich, räumlich, hierarchisch und funktionell) getrennt sind. Diese Spaltung setzt sich in der Form der gewerkschaftlichen Interessenvertretungen fort. Statt einer Einheit sind diese geteilt in Branchen, Sektoren und sogar Sparten und Berufe. Dies schwächt die Streikmacht insgesamt. Und durch das Tarifeinheitsgesetz kann nur noch die mitgliederstärkste Gewerkschaft einen Tarifabschluss erringen. Zugleich haben sich Medien und Politik durch eine massive Hetze gegenüber kämpferischen Belegschaften hervorgetan.

Seit geraumer Zeit ist eine Zunahme von Arbeitskämpfen erkennbar.

Wir – die Initiative Arbeitskampf – haben uns gegründet, um Streikbewegungen solidarisch zu begleiten.

Arbeitskämpfe begreifen wir als Kämpfe, die die Lebensbedingungen von uns allen betreffen, die uns alle angehen.

Der Druck wird größer, wenn ein Streik durch Aktionen von außerhalb begleitet wird.

Entsprechend versuchen wir,

den einzelnen Kämpfen durch Vernetzung, Information, Dokumentation und politische Aktion eine gesellschaftsweite Ausstrahlung zu verleihen.

Wir möchten

Arbeitskampfsolidarität über Betriebsgrenzen hinaus ermöglichen und auf eine aktive und wechselseitige Streiksolidarität aller Lohnabhängigen (und Arbeitslosen) hinarbeiten.

Für abrufbare überbetriebliche und widerstandsfähige Streiksolidarität braucht eine kontinuierliche Struktur, die wir mit Euch gemeinsam aufbauen möchten.

Die Selbstorganisierung soll dabei öffentlich als reale Möglichkeit erkennbar werden, die überall den Mut und die Energie entstehen lässt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Die gesellschaftlichen Verhältnisse zwingen alle Lohnabhängigen in Konkurrenz zueinander, obwohl wir dasselbe Interesse verfolgen. Deswegen ist es besonders wichtig, dass wir zusammen halten, uns nicht gegeneinander ausspielen lassen.

Aller gesellschaftlicher Reichtum gründet auf der menschlichen Arbeit, die wir ArbeiterInnen und Angestellte leisten. Heute könnte die Produktion aller lebensnotwendigen Güter so organisiert werden, dass ein besseres Leben, weniger Arbeit und mehr Selbstbestimmung für uns alle möglich wird. Diese Möglichkeiten lassen sich aber in der jetzigen Wirtschaftsform nicht verwirklichen, weil nicht der Bedarf der Menschen, sondern ein immer höheren Profit für die Unternehmen im Mittelpunkt steht – sie sind daher mit dem Kapitalismus unvereinbar.

Diese Perspektive kommt nicht von alleine oder stellvertretend für uns, sondern kann nur erreicht werden, wenn wir alle daran selbst mitwirken, wenn wir uns gemeinsam, solidarisch und kämpferisch dafür einsetzen.